Aktuell 12.02.2022 (Archiv)
Risiko Rezession
Gesunkene Rezessionschancen sind für die Konjunktur vorgesehen. Damit sei für die nächste Zeit 'die Rückkehr auf einen stabilen Wachstumspfad' gegeben.Das mittelfristige Rezessionsrisiko für die deutsche Wirtschaft ist laut dem Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung gesunken.
Das Frühwarnsystem weist von Februar bis Ende April eine Rezessionswahrscheinlichkeit von 16,1 Prozent aus, nach 38,6 Prozent im Januar. Auch die statistische Streuung im Indikator ist spürbar von 24,1 Prozent auf 11,6 Prozent gesunken. Der nach dem Ampelsystem arbeitende Indikator schaltet daher von 'gelbrot', wo er seit Oktober 2021 verharrte, auf 'gelbgrün'.
Maßgeblich für den positiveren Blick auf die kommenden Monate ist laut dem IMK der zuletzt spürbar gewachsene Auftragseingang aus dem Inland für die deutsche Industrie. Auch der weitere Zuwachs bei den offenen Stellen und die Erholung im ifo-Geschäftsklimaindex, der nach sechs Rückgängen in Folge erstmals wieder gestiegen ist, tragen zur geringeren Rezessionswahrscheinlichkeit bei.
Etwas bremsend wirkt der weiter erhöhte 'Finanzmarkstress', den das IMK mit einem eigenen Indikator misst. Zudem deuten umfragebasierte Daten zwar auf eine graduelle Entspannung der Lieferengpässe hin. Die Tatsache, dass die Containerfrachtkosten seit Ende 2021 nicht mehr spürbar gesunken sind, mache aber deutlich, dass sich der Abbau der Lieferschwierigkeiten nur langsam vollzieht, so IMK-Konjunkturexperte Thomas Theobald.
'Die neuen Indikatorwerte liefern Indizien dafür, dass die deutsche Wirtschaft den konjunkturellen Tiefpunkt in Folge von Omikron bereits durchlaufen hat. Das würde zum Konjunkturbild unserer aktuellen Konjunkturprognose passen, wonach ein dynamischer Aufschwung nach dem Winterhalbjahr bevorsteht', ergänzt Theobald.
Allerdings, betont der Ökonom, sei das recht optimistische Bild immer noch fragil, weil sich große weltwirtschaftliche Risiken schnell materialisieren könnten. Dazu zählt eine Omikron-Welle in China ebenso wie weitere Energiepreisschocks, wenn sich der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine nicht entspannt.
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